Ein literarischer Abend mit Stimme, Klavier und BandMontag, 7. November 2022
Wortreich geht es diesen Herbst in Gmünd wieder zu bei den 9. Literaturtagen »wortReich«. Doch dieses Jahr nicht nur wortreich, sondern auch tonReich: Ein ehemaliger Gmünder ist mit seinem aktuellen Projekt »wunde heimat« der Einladung nach Gmünd gefolgt: Muchtar Al Ghusain mit Gedichten von Heinrich Heine über Mascha Kaléko und Paul Celan bis Peter Rühmkorf, die er in seinem tonReich zu gesungenen Balladen formte und ihnen damit neue Gestalt verlieh. Im Vorwort zum Buch-CD-Projekt »wunde heimat« schreibt Al Ghusain: „ Mir wurde es zum Bedürfnis, diesen Gedichten eine musikalische Gestalt zu geben. In der Erwartung, dass ihnen so noch eine Dimension hinzuwächst, […]“ Doch waren es eindeutig viele Dimensionen, die er diesen tiefschürfenden Texten hinzufügte.
Was hatte Muchtar Al Ghusain da im Gepäck auf der Reise durch die »wunde heimat«? Schlicht und einfach auf eine gewisse Weise das „Who is Who“ der Gedichte-Schreibenden rund um Deutschland, seine Natur, seinen Zustand, seine Geschichte von damals bis heute – vertont von ihm selbst und mit ihm zusammen gespielt von: Johannes Liepold (Sopran-Saxophon und Bassklarinette, Tilman Müller (Trompete und Flügelhorn), Joe Krieg (Gitarren), Nikolaus Jira (Hammond-Orgel), Wolfgang Kriener (Bass) und Uli Kleideiter (Percussion). Alle hätten sich, wie er selbst sagte „[…] auf seine Sache eingelassen.“ Ja: Einlassen musste man sich auf das, was am Sonntag Abend als Premiere einer Mini-Tournee (über Würzburg nach Essen) in der Gmünder Theaterwerkstatt zum Klingen gebracht wurde. Es gab bei Leibe keine leichte Kost auf die Ohren, die da an Texten zusammengestellt war. … "Ein literarischer Abend mit Stimme, Klavier und Band" vollständig lesen Martyr – Maler – Mensch – dreimal M für die Freiheit – ein musikalisches Gemälde über und für Jörg RatgebDonnerstag, 26. Mai 2022
Wie zeichnet man heute mit den Mitteln des Musicals das Leben eines vielschichtigen Menschen und Zeitgenossen Luthers, Dürers und Holbeins d. Ä. nach, der in Gmünd geboren wurde, an den Bauernkriegen auf der Seite Herzog Ulrichs teilnahm und in Pforzheim als „Verräter“ durch Vierteilung zu Tode kam? Im Prinzip ganz einfach: Es bedarf es eines wortgewaltigen Librettos, das weder vor tiefgründiger Philosophiererei und Glaubensgedanken noch vor Intrige und Liebe knapp am Kitsch vorbei zurückschreckt. Zudem eine Partitur aus der Hand eines Komponisten, der die Klaviatur der Musikgeschichte beherrscht, der seine musikalische Palette ohne Rücksicht auf Verluste nutzt und sie – wie es auch ein guter Maler tun würde – mit vielfältigen Farben aus allen Epochen und Stilen der Musik bestückt, um damit ein „akustisches Gemälde“ auf die Bühne zu collagieren, das gewaltig, blutig und einfühlsam im selben Moment sein kann.
Kurz zur Figur Jörg Ratgeb: Geboren um 1480 in Gmünd, dort hatte er auch seine Lehrjahre, dann ging es in die süddeutsche Welt, wo er bis nach Frankfurt Werke hinterließ. Doch er war nicht nur der Maler. Seine Frau war leibeigen und sie wollte er frei bekommen. So kam er in den Dunstkreis von Herzog Ulrich im Zuge der Bauernkriege, vertauschte wohl Pinsel mit Schwert und wurde 1526 in Pforzheim als Rebell durch Vierteilung hingerichtet. Dies alles in ein Musical zu packen, damit wurden Thomas Münstermann (Libretto und Inszenierung) und der Komponist Frank Nimsgern durch das Theater Pforzheim beauftragt. »Martyr« kam am Mittwoch Abend – nur wenige Tage nach der Uraufführung in Pforzheim – in Gmünd auf die Bühne des Stadtgartens. … "Martyr – Maler – Mensch – dreimal M für die Freiheit – ein musikalisches Gemälde über und für Jörg Ratgeb" vollständig lesen Das Ende, das ein Anfang istFreitag, 18. September 2020
„Hier und jetzt“ war das Motto des »Festivals Kunst in Kontakt« am Remsufer mit Musik und buntem Kulturprogramm, das gerade durch Corona ausgelöst, die letzten sechs Wochen im Kulturbetrieb »Zappa« stattgefunden hat. Am 18. September fand dort bei leckerem Flammkuchen und Getränken unter den letzten Strahlen der Septembersonne mit »Om-In für Hölderlin« der 18. und letzte Abend des »FKK« statt, der gleichzeitig und ebenso wegen Corona der Auftakt des Literatursommers 2020 war. Das Thema: »250 Jahre Hegel / Hölderlin«.
Eigentlich wollte man schon im Mai beginnen – nun ist er bis Juli 2021 verlängert worden. So gleitet trotz und wegen Corona ein Festival in das nächste über und es zeigt sich: Kultur lebt und ist trotz und gerade auch gegen Corona lebendig. Vor dem eigentlichen Event des Abends legte DJ Seveninchtrashmaster einen munteren Mix von David Bowie bis Neue Deutsche Welle auf und stimmte so das Publikum auf eine mindestens genau so bunte Annäherung an Hölderlin und Hegel ein. Veranstaltet wurden und werden beide Reihen von »Sandtogether e. V.« im Kulturbetrieb ZAPPA und so schien es angebracht, zur Sound-Kulisse von DJ Seveninchtrashmaster mit Christian Kaiser und Susanne Bundschuh – den Vorständen von »Sandtogether« ein „kurzes“ Resümee des »FKK« und einen Blick auf das kommende Literaturfestival zu werfen. Beide berichteten von der Schockstarre, in die sie Mitte März, als alles abgesagt werden musste, zuerst verfielen. Von den Problemen, die sich auftaten, der Miete, die für die Räumlichkeiten im Zapp-Areal zu zahlen sind, von all den Unwägbarkeiten, und, und, und vor allem die Frage: „Wie können wir präsent bleiben, wie gehen wir nicht unter, wie und wann kann es weitergehen?“. … "Das Ende, das ein Anfang ist" vollständig lesen
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