70-Fest zwischen Bollerwagen und Fußball-EuropameisterschaftSamstag, 9. Juli 2016
70-er Fest des AGV 1946 am 02. Juli 2016
Zum vierten Mal „schickten“ am Samstag pünktlich um 07.00 Uhr die drei Böllerschüsse vom Lindenfirst die Mitglieder des AGV 1946 in ihrem großen Tag mit dem Umzug unter dem Motto »70 Lebensjahre – 40 Jahre AGV 1946«, dem Gottesdienst im Münster, in dem Weihbischof Kreidler die Zahl 70 in den Mittelpunkt stellte und dem bunten Festabend im Zeichen von »Kunst, Genuss und Gelassenheit«. Schwäbisch Gmünd. Am Donnerstag ging es schon los mit dem Feiern für die 1946-er: Nach dem Gottesdienst in der Augustinuskirche traf man sich zum Begrüßungsabend im „Runden Saal“ der Villa Hirzel. Danach hieß es am Freitag noch einmal Kräfte sammeln, denn der Samstag würde lange dauern: Um 07.45 Uhr starten die Fest-Samstage traditionell mit einem Sektfrühstück auf dem Sebaldplatz, das diesmal – zum Glück verfügt der AGV 1946 über weitläufige Kontakte – in die Feuerwehr verlegt werden konnte, denn der Himmel sah so aus, als könne er das diesjährige 70er-Fest, das Fest des ersten Friedensjahrganges, ins Wasser fallen lassen. Doch es kam, wie es immer kommt, wenn in Gmünd der Umzug startet: es regnete – doch – nicht und die 70er konnten trockenen Fußes unter einem Bogen aus zwei Feuerwehrleitern starten und sich an den ersten Gratulanten vorbei auf den Weg zum Marktplatz zur ersten wichtigen Station vor der Johanniskirche machen, um mit den Turmbläsern die ersten zwei Strophen der Gmünder „Nationalhymne“, das Lied vom »Alois« zu singen. Im Dienste der Musik unterwegs waren am Samstag der 1. MV Stadtkapelle Schwäbisch Gmünd, die Kolpingkapelle Schwäbisch Gmünd und der Musikverein Cäcilia Hussenhofen. … Im Münster angekommen, erwartete die 70er und die mit ihnen Feiernden ein wahrlich »Festlicher Einzug« von Richard Strauss, gespielt von Münsterorganisten Stephan Beck und Swabian Brass, angeführt von einem weiteren 70er, denn die Predigt des Gottesdienstes hielt Weihbischoff Dr. Johannes Kreidler, der zwar kein Gmünder ist, aber auch Jahrgang 1946 angehört. Was lag für ihn näher, als die den Gottesdienst bestimmenden Texte aus dem Buch Kohelet- »Alles hat seine Zeit« und »Die Speisung der 5000« zu nehmen, um sie in seiner Predigt zu einer Betrachtung der Zahl 70 und der Bedeutung eines schon 70 Jahre in Frieden gelebten Lebens zusammen zu fassen? Er hob die Erfahrungen eines 70-jährigen Lebens heraus, kristallisierte sie in den Begriffen des „Vertrauen-, Glauben- und Lieben-Lernens“ und führte seinen Altersgenossen vor Augen, dass schon Kohelet von Erfahrungen spricht, die auch heute noch ihre Gültigkeit haben. Sein Text macht aber auch deutlich, dass der Mensch nicht blind einem Schicksal ausgeliefert ist, sondern Lebensfäden zugeworfen bekommen, mit denen er an seinem Leben und dem seiner Mitmenschen webt, um sie irgendwann wieder weiter zu geben – nicht weil man mit 70 alt, sondern erfahren, nicht weil man mit 70 resigniert, sondern nüchtern und mit Vertrauen gesegnet ist. Nach dem Gottesdienst formierten sich die 70er zur zweiten Runde durch die Stadt. Betrachtete man den Umzug genau, konnte man zu der Ansicht kommen, dass die Angehörigen der 70er sich verschworen hatten einen Umzug der Bollerwagen los zu schicken, denn nun durften noch mehr der AGVler ein jeweils sehr bunt und persönlich gestaltetes Wägelchen hinter sich her ziehen – was nicht heißen sollte, dass der AGV selbst nicht auch schon für viel buntes Treiben im Umzug gesorgt hätte: So zogen „lebende Bilder“ der großen Ausflugsziele des AGV nach Paris, Hamburg, Davos und in den Bregenzer Wald durch die Gmünder Innenstadt, gefolgt von zwei schnaubenden, blechernen Mit-70ern – landläufig nennt man sie »Unimog«. Beim zweiten Turmblasen durfte dann auch die dritte Strophe des „Alois“ nicht fehlen, zu der alle 70er pflichtschuldigst ihren – natürlich nach wie vor von Anzug oder Kleid verhüllten – Allerwertesten präsentierten. Von dort ging es durch die Ledergasse zum Rokkokoschlösschen und zum gemeinsamem Mittagsmahl bevor man sich zurückzog, um sich nochmal für den Festabend im Peter-Parler-Saal des Stadtgartens hübsch zu machen. Es sollte ein vielfältiger, bunter, schillernder und spannender Abend werden: denn außer der musikalischen Eröffnung mit Julien Salemkur und Pia Viola Burchert – sie gestaltete auch schon den Gottesdienst mit ihrem wandlungsreichen Mezzosopran – standen Radfahr-Akrobatik des Radlervereins Lorch, Turnerinnen der Suebia-Gymnastics aus Bettringen, die straßdorfer Kabarettisten „Achim und Hubbe“ auf dem Programm. Den Spannungsbogen des Abends gestaltete auch das Viertelfinal-Spiel der deutschen Nationalmannschaft mit: Die ersten 90 Minuten blieben die Feiernden zwar noch „recht brav“ im Saal und „ignorierten“ die im Foyer auftauchenden Tablets und das Spiel noch artig, mit der Verlängerung wurde es im Saal aber doch schon deutlich leerer und das Elfmeter-Schießen gefährdete „fast“ die Tradition des Abends. Doch glücklicher Weise hatten die Fußball-Götter ein einsehen – der Sieg kurz vor Mitternacht ermöglichte es sogar Pia Viola Buchert noch – jetzt begleitet von Markus Merkle - die 70er mit zwei Musical-Melodien wieder in den Saal zu locken, so dass Punkt 24.00 Uhr alle 1946er im Einklang mit den Gästen im Saal den »Alois« zum Festbeschluss erschallen ließen. Am Montag enden die Festtage der 70er mit der traditionellen Blaufahrt, um vermutlich bald darauf in die ersten Überlegungen für das 80er – und so verlautete es am Samstag Abend – vielleicht auch für ein 90er-Fest zu münden. (hat)
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